Die Arbeit ist eine Betrachtung des deutschen Schlagers als Fotoprojekt.

„Mitten im Paradies“ -Der Titel ist ein Liedzitat von Helene Fischer. Für viele Menschen ist der Schlager ein „Paradies“ und „Balsam für die Seele“. Nie war der Schlager so erfolgreich wie heute. Gleichzeitig wird das Thema öffentlich belächelt. Der Schlager ist bzgl. seiner Wirkung auf die Empfindungen einer Gesellschaft oft unterschätzt. Es ist ein klebriges, verstaubtes Genre.

In den letzten Jahren haben Künstler wie Helene Fischer dem alten Bild einen neuen Anstrich gegeben. Dennoch ist es was es ist: Schlager ist Pop, beiläufig und konstruiert. Für die Fans ist es allerdings die volle Wahrheit. Es ist das Idyll die Flucht in den Kitsch. Es gilt schon immer: Je komplexer und je schwieriger die Situationen der Menschen, desto mehr fürchtet man sich in das Schöne und das Idyll. Das gilt für die Nachkriegszeit mit all dem 50er Jahre Kitsch, sowie heutzutage in einer Welt mit Social Media, die in ihrer Komplexität für viele überfordernd wirkt. Der Schlager ist ein lebensbejahendes einfaches Konstrukt, welches moralische Leitlinien gibt und Sicherheit verspricht.

Die fotografische Arbeit legt ihren Fokus auf den Kitsch und die Sehnsucht nach Idyll. Die Frage nach der perfekten Inszenierung. Sie zeigen aber auch Teile des Systems und den Aufwand dahinter. Die Aufnahmen enthalten Brüche, ohne zu diffamieren.